„Orte der Kraft“
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Kopp & Spangler
Irland, der Brexit und ich mittendrin ...

Irland, der Brexit und ich mittendrin ...

Liebe Freunde des mystischen Reisens,

als wir im vergangenen Jahr wieder einmal im Rahmen unserer Reise durch den Norden Irlands die Grenze zwischen der Republik und Nordirlands querten, hätte ich sie - wie so oft zuvor - kaum wahrgenommen. Da war nichts. Nur ein Schild, an dem wir zügig vorbeifuhren. Wenn ich genauer hingesehen hätte, wäre mir vielleicht aufgefallen, wie unser Busfahrer John einen nachdenklichen Gesichtsausdruck zeigte. Er stammt aus Donegal, dem County im Norden der Insel, der zur Republik gehört. Es wird oft vergessen, dass der Norden Irlands nicht das gleiche ist wie Nordirland. Letzteres ist Teil des United Kingdom. John ist Nordire - und doch ist er es nicht, als Einwohner der Republik. Zugleich ist er Teil einer Landschaft, die keine Grenze kennt, denn der Norden hat eine Eigenart, die ihn vom Rest der Insel unterscheidet. Dieses Eigene konnte sich seit dem Karfreitagsabkommen 1998 langsam wieder zeigen. Der Brexit aber schwebte wie ein Damoklesschwert über allem in jenem September 2019.
Natürlich war er Thema unter uns. Man spürte die Sorge der Iren auf beiden Seiten. Aber auch ihre Zuversicht, dass es irgendeine Lösung schon geben werde. Man mochte sich gar nicht vorstellen, dass es auf einmal wieder eine „harte“ Grenze geben könnte, die den Norden nicht nur von der Republik abschneiden würde, sondern den Norden selbst wieder zerteilte.

Nun ist er aber da, der Brexit. Es gibt zwar noch eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2020, aber die Würfel sind gefallen. Nun müssen die Politiker der EU und Großbritanniens sich auf ein Abkommen einigen, um den Handel zu reglementieren und überhaupt die Beziehungen zu klären. Schwierig genug. Wir, die wir als Gast in Irland unterwegs sind, werden mit der harten Grenze zu Großbritannien irgendwie leben. Alle Fragen, die jetzt geklärt werden müssen, sind aus unserer Sicht in erster Linie ökonomischer Natur. Aber was ist mit den Iren selbst und vor allen Dingen dem Norden? Landschaften prägen den Menschen. Sie schreiben sich in unsere Seele ein. Es ist nicht egal, wo wir aufwachsen und was wir lernen, unsere Heimat zu nennen. Neben der Angst, dass sich die tiefe Wunde der Trennung von 1921, die sich mit dem Karfreitagsabkommen von 1998 anfangen konnte zu schließen, wieder aufbrechen könnte, ist auch eine Enttäuschung spürbar, eine Chance zu verlieren, das Gemeinsame in der Kultur zu stärken. Es wird Schlagbäume geben, Grenzpatrouillen und Passkontrollen.

Doch diese Grenze trennt nicht eine Kultur von einer anderen. Sie zerteilt etwas, das kulturell und landschaftlich zusammengehört. Vielleicht können wir als Deutsche das gut nachempfinden, denn auch wir wurden geteilt, nicht nach kulturellen Gesichtspunkten, sondern aus politischen. Die Wiedervereinigung war ein emotionaler Augenblick, weil „zusammenwächst, was zusammen gehört“. Bei meinen ersten Reisen durch den Norden kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde ich oft gefragt, wie sich das jetzt anfühlen würde, wieder ein Volk zu sein. Und man schloss gerne mit den Worten, wie sehr man sich das auch für Irland wünschte.

Wie gesagt: Die Politiker müssen jetzt ihre Arbeit tun. Nach dem Tauziehen der vergangenen Monate besteht Zweifel, aber es gibt auch Hoffnung. Als Reiseleiter durch eines der schönsten Länder Europas wünsche ich mir, dass sie einen Weg finden, die grüne Insel weiter heilen zu lassen, denn eine Reise durch Irlands Süden wie Norden ist eine Reise, die jeden Menschen lehren kann, mit den eigenen Wunden in Berührung zu kommen und in einer tieferen Schicht nach Impulsen für Heilung zu suchen - fernab aller Alltagspolitik.

Herzliche Grüße
Ihr Christopher A. Weidner
(Reiseleiter bei Kopp & Spangler)

Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen wünsche ich Dir.
Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind wünsche ich Dir.
Den tiefen Frieden über dem stillen Land wünsche ich Dir.
Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen wünsche ich Dir.
Den tiefen Frieden vom Sohne des Friedens wünsche ich Dir.

Irischer Segenswunsch